Dieses noch unbestimmte Stichwort folgt den derzeitig gängig benutzten Begriffen „Industrie 4.0“ und „Arbeit 4.0“. Eines der wesentlichen Ziele von „Industrie 4.0“ ist die Digitalisierung und Virtualisierung betriebsübergreifender Wertschöpfungsketten. In Echtzeit sollen Geschäfts- und Arbeitsprozesse mit Hilfe besonderer elektronischer Werkzeuge wie etwa CPS Cyber Physical Systems umsetzbar werden. Diese Umorganisation von Arbeitsabläufen fordert die Mitbestimmung von Betriebsräten heraus. Wie aber soll eine betriebsübergreifende, entlang der Wertschöpfungskette angelegte Mitbestimmung aussehen? „Mitbestimmung 4.0“ in „Industrie 4.0“?
Im gewerkschaftsnahen Forum Soziale Technikgestaltung wurde jüngst eine herausfordernde Idee durchgespielt: Könnten neue Erfahrungen dadurch gesammelt werden, in dem ein ausgewählter Mitbestimmungsvorgang entlang einer firmenübergreifenden Auftragsabwicklung als Experimentiermodus im virtuellen Raum simuliert wird? Kann ein Betriebsräte übergreifender Mitbestimmungsprozess unter aktiver Nutzung des Cloud Computing, der CPS-Anwendungen und des Softbot-Einsatzes beispielhaft durchgespielt werden, um die Kommunikationsabläufe, Hindernisse, Schranken und Potenziale zu überprüfen?
Durch die Nutzung zentraler Instrumente von „Industrie 4.0“ für die Arbeit des Betriebsrates könnten Erfahrungen gesammelt, Risiken identifiziert und konstruktive Lösungen herausgefunden werden. Praxistests und Pilotierungen erbringen neues Erfahrungswissen. Zugleich könnten die Beteiligten lernen, wie sich interessengeleitete Technikgestaltung leichter operativ durchsetzen ließe. – Wer hat Erfahrungen mit einem solchen Ansatz? Wie könnte er realisiert werden?