Für eine dezentrale regionalisierte Nutzung kluger KI-Anwendungen und gegen deren Zentralisierung durch Internetgroßkonzerne spricht sich der amerikanische Kritiker Evgeny Morozov aus. Er warnt in einem Interview für die Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ (45/2017) vor einer Monopolisierung selbstlernender Software-Systeme in der Hand weniger Eigner von immensen Kapitalsummen und der sich dabei vollziehenden Sammlung riesiger Datenberge, die immer mehr dazu geeignet seien, menschliches Verhalten zu beeinflussen und zu steuern.
Eine Hinwendung zu dezentralen Datenerfassungen und Datensammlungen auf der Ebene von regionalen gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Akteursverbünden könne die Monopolbildung aufhalten. Die Daten dürften nicht dem Silicon Valley gehören. Daten müssten in der Hand der Betroffenen in der Region bleiben.
Morozov sieht jedoch erheblichen Beschleunigungsbedarf bei regionalen Politiken, Parlamenten und der Zivilgesellschaft. Wenn sich die Gegenkraft zur Monopolbildung nicht innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre durchsetzt, sei der Kampf auf Dauer endgültig verloren. Für Morozov – und nicht nur für ihn – geht es um die Demokratisierung unserer Daten.