“Wie wir die sogenannte ,Künstliche Intelligenz’ gestalten” – unter diesem Leitmotiv haben Kolleginnen und Kollegen aus Beschäftigtenvertretungen im Verbund des Personennetzwerkes “Forum Soziale Technikgestaltung” (FST) zwei zusätzliche Schritte der Mitbestimmung entworfen: Ein ergänzender “Mitbestimmungsplan” wendet sich zunächst an Beschäftigtenvertretungen von größeren Unternehmen und Verwaltungen. Sie können mit diesem “Mitbestimmungsplan” vorangehen und als Beispiele für andere wirken. Ziel ist es, Kolleginnen und Kollegen zum Handeln zu ermutigen. Der “Mitbestimmungsplan” führt zusätzliche Schritte wie etwa das Format “Moderierter Spezifikationsdialog” und die FST-“Checkliste” ein. Zugleich setzt dieser “Mitbestimmungsplan” fünf neuartige Fragen an den Anfang jedes Gestaltungs- und Mitbestimmungsvorganges, durch den komplexe algorithmische Systeme eingeführt werden sollen.
Der “Mitbestimmungsplan” unterscheidet zwischen einerseits Technik, die den Menschen unterstützt. Dabei bleibt die Entscheidungshoheit beim Menschen. Diese Technik trägt den Namen „Assistenztechnik“. Andererseits gibt es Technik, auf die eine Vollmacht übertragen wird. Eine solche Technik kann selbst Entscheidungen treffen. Diese Technik lässt sich als Vollmachtstechnik oder „Delegationstechnik“ bezeichnen. Für die Gestaltung der Vollmachtstechnik benötigt die Mitbestimmung einen zusätzlichen Baustein: Eine Interessensaushandlung zwischen dem Erfahrungswissen der Belegschaft und dem Wissen des IT-Teams. Diese Aushandlung erfolgt vor der Einführung der „Delegationstechnik“. Die Aushandlung wird „Moderierter Spezifikationsdialog“ genannt. Er muss in einer Vereinbarung verankert werden.
Zum die bisherige Praxis ergänzenden FST-“Mitbestimmungsplan” stellt das FST eine neue “Checkliste” bereit. Sie dient Kolleginnen und Kollegen in Euro-BRs, KBRs, GBR, BRs, GPRs, PRs und MAVs als Orientierung: Wo stehen wir? Worum geht es? Was können wir? Wo benötigen wir Beratung? Die “Checkliste” schafft in wenigen Minuten Klarheit über die Dimension einer IT-Einführung.
(Es wird empfohlen, den “Mitbestimmungsplan” farbig auszudrucken und farbig auf ein A3-Format zu vergrößern. Dieses kann an geeigneter Stelle an die Wand geklebt werden.)